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Pressestimmen zur Premiere FAUST - Der Tragödie erster Teil
Der Rezensent Tobias Prüwer berichtete in "nachtkritik.de" unter der Überschrift "Intimes Spiel im Kirchenschiff":
"Stefan Neugebauers Inszenierung in Naumburg basiert auf einer stark gekürzten "Faust"-Fassung, reduziert auf ein Kammerspiel, auf die Zerrissenheit des forschenden und des liebenden Faust und auf das Schicksal Gretchens." Der Kritiker geht auf die Besonderheit der Spielstätte(n) ein und betont das Erlebnis der Unmittelbarkeit für den Zuschauer, sowohl im Marientor als auch in der Kirche selbst. Er verwendet in der Betrachtung der Rollen, die Peter Johan "gibt" - also u.a. Theaterdirektor, Der Herr und Frau Marthe - die Vokabel "kunstfertig", bezeichnet Tom Baldaufs Mephisto überzeugend, "insbesondere in den schalkhaften Momenten" und beschreibt "Fausts Verwandlung vom suizidalen Zweifler und Weltmüden zum virilen Abenteuerlustigen" als "von tatsächlicher Leibhaftigkeit". Die Begegnungen Fausts (Alexander Klages) und Gretchens würden "nicht gestreift, wie man es aus anderen Inszenierungen kennt, um endlich zur spektakulären Walpurgisnacht voranzuschreiten, sondern emotional auserzählt." Dabei bescheinigt der Rezensent: "Als Gretchen schafft Patricia Windhab die Gratwanderung zwischen unbedarft-naiv und pausbäckig überzeichnet. man sieht eben ein junges Mädchen, das seine tragischen Erfahrungen noch machen muss." Prüwer urteilt, dass Regisseur Stefan Neugebauer "eine Stadttheaterinszenierung, die einem Publikum mit traditionelleren Sehgewohnheiten entgegenkommt und doch überrascht in Grundidee und konsequenter Umsetzung", geglückt sei. "Keine geringe Leistung."
Die Mitteldeutsche Zeitung veröffentlichte am 21.09.2015 eine Kritik von Andreas Montag unter "Verführter Verführer":
"Mit achtbarem Ergebnis" habe Neugebauer "Faust" inszeniert; das Stück könne die Reduktion gut aushalten. "Und die Darsteller tun ihr Bestes, die Geschichte nicht als schaurige Moritat, sondern als nachvollziehbar zeitgemäßes Porträt des verführten Verführers zu zeigen, der glaubt, die großen Räder drehen zu können und um des ersehnten Gewinns an Erkenntnis und Lust willen die Verantwortung für sein Tun als eher nachrangig ansieht."
Mitteldeutsche Zeitung, Halle/Saale, vom 21. September 2015: "Verführter Verführer" von Andreas Montag
Eingetragen am 05.10.2015
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