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Sein oder nicht Sein

Kultur: Viele geprobte, aber coronabedingt bislang nicht aufgeführte Inszenierungen hebt Neugebauer ins Programm.

Von Jana Kainz

Naumburg - Mit „Elling“ sorgt das Theater Naumburg nach coronabedingter Theaterabstinenz derzeit im Marientor für amüsante Sommertheaterlaune - und das einmal mehr dank der nun aufgehobenen Testpflicht vorm Einlass. Während die vier Schauspieler ihrem Affen auf der Freilichtbühne wieder Zucker geben, hat Intendant Stefan Neugebauer hinter den Kulissen das Programm für die neue Spielzeit festgezurrt und einen Blick auf den neuen Spielplan gewährt. Markant ist, dass dieser nur zwei Neuproduktionen beinhaltet. Zu viele Produktionen aus der aktuellen Spielzeit liegen auf Halde. Diese sollen in den nächsten Monaten nun endlich auf die Bühne kommen.

Dem Theaterjahr 2021/2022 gab Neugebauer das Motto „Sein oder Nichtsein“. „Auf Hamlet sollten sich die Zuschauer aber nicht einstellen“, betont er. Weil es in Shakespeares Tragödie um alles oder nichts gehe, lasse das Motto Raum zum einen für ganz eigene Interpretationen und zum anderen für viele Themen, die in der neuen Spielzeit aufgegriffen werden sollen. Außerdem könne sich das Theater derzeit eine Hamlet-Aufführung personell nicht leisten. Dafür bräuchte es mehr als vier Schauspieler. Und selbst in dem vierköpfigen Naumburger Ensemble bahnen sich weitere vorübergehende Veränderungen und damit Engpässe an. Jörg Vogel wird pausieren. Damit fällt er auch als Dracula aus. Mit dieser bereits im Frühjahr fertiggestellten Produktion soll aber die 2021/22er-Spielzeit im Ratskellersaal eröffnet werden. Dank Enrico Riethmüller, der für Vogel einspringt, wird dies möglich sein. Dracula-Regisseur Martin Pfaff kennt den gebürtigen Berliner aus eigener Zusammenarbeit und empfahl ihn Neugebauer.

Neu erarbeitet werden zwei Einakter von Anton Tschechow. Neugebauer selbst wird für die beiden komödiantischen Stücke „Der Bär“ und „Der Heiratsantrag“ Regie führen. Selbst auf der Bühne stehen, wenn auch nur für eine „Zehn-Minuten-Rolle“, wird er für das 2020 ausgefallene und erneut auf den Spielplan gehobene Kinder-Weihnachtsstück „An der Arche um Acht“. „Das ist nur eine kleine Rolle, da kann man sich nicht warmlaufen, sondern muss gleich in die Vollen gehen“, weiß er um die spezielle Anforderung. Für den Kurzauftritt einen Gast zu engagieren, könnte er finanziell nicht rechtfertigen. Andererseits hat er aus Zeiten seiner Regieassistenz Mitte der 1990er-Jahre selbst Bühnenerfahrung gesammelt. Was für das Stück noch fehlt, ist die Besetzung des dritten Pinguins, der von Antonio Gerolamo Fancellu, der ebenfalls pausiert, gespielt werden sollte.

Schon einmal in den Startlöchern stand das Ein-Personen-Stück „Finnisch“. 2021/22 soll es seine Premiere erleben. Ebenso soll die Produktion des soziokulturellen Projekts „Schneewittchen lebt!“, bei dem Kinder mit auf der Bühne agieren, nun endlich aufgeführt werden - dann jedoch mit anderen Kindern, die sich in den Winterferien zu den Proben treffen werden. Den bereits dritten Anlauf wird das Theater im April für das Doppelprojekt „Frida Kahlo“ nehmen. Neben einer Theateraufführung mit Maribel Dente ist eine Kahlo-Ausstellung in der Galerie im Schlösschen geplant. Freuen können sich Theaterfans auch auf die Wiederaufnahmen „Fräulein Braun“ und „Offene Zweierbeziehung“. Auch die drei Klassenzimmerstücke „Sophie Scholl“, „Zehn kleine Marzipanschweine“ und „Spaceman“ könnten nach Bedarf gebucht werden. Noch offen sei hingegen die Planung für die Sommertheaterproduktion - eine der zwei erwähnten Neuproduktionen 2021/22. „Ein Sommertheater“, versichert der Intendant, „wird es aber auch 2022 geben.“

Sein oder nicht Sein

Quellenangabe: Naumburger Tageblatt

Autor: Claus Becker

Foto: ©Torsten Biel

Eingetragen am 14.07.2021


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